Winterfütterung – sinnvoll? Sollten Vögel im Winter gefüttert werden?

Buntspecht (Dendrocopos major) am Vogelfutter

Ob das Füttern von Vögeln im Winter sinnvoll oder notwendig ist, darüber wird seit vielen Jahren kontrovers diskutiert. Die Argumente sind dabei seit jeher die gleichen: Der Handel möchte seine Produkte verkaufen; Vogelfreunde plädieren für das Füttern, damit kein Vogel verhungert; andere Vogelfreunde und viele Artenschützer sind gegen das Füttern, weil damit nur wenige Standvogelarten unterstützt werden;  Naturschützer möchten die Millionen, die jeden Winter für Vogelfutter ausgegeben werden, lieber in Schutzprojekte investieren; wieder andere Umweltschützer sprechen sich sogar für die natürliche Selektion durch das Winterklima aus. Wissenschaftlich nüchtern betrachtet, brauchen die Vögel im normalen Winter nicht gefüttert zu werden, da alle Tiere, die bei uns überwintern gut an diese Situation angepasst sind und die Winter der letzten Jahre messbar wärmer geworden sind, wodurch das Nahrungsangebot nicht mehr so eingeschränkt ist wie früher. Aber die erneuten Kälteinbrüche im Frühjahr sind in der Tat ein Problem für viele dann bereits zuückgekehrte Zugvögel. Insgesamt betrachtet spricht nichts gegen das richtige und angemessene Füttern. Aus erlebnispädagogischer Sicht ohnehin nicht.

Versuchen wird doch mal die gängigen Argumente aufzulisten:

Buntspecht (Dendrocopos major) am Vogelfutter
Buntspecht (Dendrocopos major) am Vogelfutter

contra

  • von der Winterfütterung profitieren nur die häufigsten Brut- und Gastvögel der Region, das sind auch diejenigen, die eh am Besten an die vorherrschenden Witterungsbedingungen angepasst sind
  • die bedrohten Arten, die man ja unterstützen möchte, kommen nicht oder nur extrem selten an die  Futterstellen
  • durch das Bereitstellen von Futter kommt es dort zu gehäuftem Auftreten von Individuen auf eng begrenztem Gebiet und es besteht die Gefahr das Krankheiten (z.B. Salmonellose) übertragen oder verschleppt werden und damit größeren Schaden anrichten
  • flasch angebrachte Futterhäuschen ziehen locken auch viele Fressfeinde an, die die Besucher der Futterstelle weiter dezimieren

pro

  • viele Zugvögel brauchen bei erneuten Kälteeinbrüchen sachgemäßes Futter um ihre auf dem Flug aus dem Winterquartiver verlorenen Reserven wieder aufzufüllen und die Kälteeinbrüche zu überstehen
  • aufgrund der in letzter Zeit verlängerten Kälteperiode ist die Natur beim Eintreffen der zugvögel oftmals noch nicht so weit, wie sie sein sollte, so dass diese ihren erhöhten Nährstoffbedarf während des Brutgeschäfts mit natürlichen Ressourcen oftmals nur sehr schwer dekcne können.
  • sachgemäße Fütterungen erreichen zwar nur wenige Vogelarten, aber sie schaden auch nicht
  • Beobachtungen am Vogelhäuschen oder am Fensterbrett sind für viele Stadtmenschen oftmals die einzige Möglichkeit die Natur selbst hautnah zu erleben und (auch wenn es abgedroschen klingt) nur was man kennt, ist man auch bereit zu schützen
  • das Beobachten macht viel Freude, insbesondere dann, wenn man dafür nicht stundenlang draußen in der Kälte ausharren muss, es ist also ein bequemes Naturerlebnis

Fazit

Sachgerechtes Füttern schadet nicht! Wirklich sinnvoll wäre aber eine ganzjährige Fütterung oder noch besser ein möglichst naturbelassener und abwechslungs Garten mit heimischen Früchten und Pflanzen, um möglichst vielen Vögeln dauerhaft zu helfen. Ansonsten bieten Futterstellen vor allem schöne Naturerlebnisse, und einen kleinen Eindruck der faunistischen Artenvielfalt unserer bedrohten Vogelwelt. Das vorrangige Ziel für den Schutz einer artenreichen Vogelwelt ist deshalb die Erhaltung von vielfältigen und gesunden Lebensräumen, nicht das Füttern im Winter. Trotzdem ist das Vogelhäuschen ein guter Einstieg in die Ornithologie, Vogelschutz, Tierschutz und/oder Naturschutz.

Es gilt also bei der Vogelfütterung einiges zu beachten:

Wann und wie sollte man füttern?

  • nicht nur bei Extremwetterlagen, wie geschlossener Schneedecke, bei Vereisung/Eisregen und Dauerfrost, sondern möglichst langfristig
  • maßvoll und regelmäßig füttern
  • Futter unbedingt vor Nässe schützen
  • Futterstelle vor Katzen schützen
  • Futterplatz sollte Versteck- und Fluchtmöglichkeiten bieten (Gebüsche, Bäume in der Nähe), aber trotzdem überschaubar sein. Also nicht mitten im Gebüsch, sondern ein paar Meter entfernt, damit sich kein Räuber unbemerkt anschleichen kann
  • Futter sauber halten, es darf kein Vogelkot ins Futter gelangen
  • auf die Hygiene im und am Futterplatz ist zwingend zu achten, wenn Krankheiten auftreten, Fütterung einstellen und Futterstelle desinfizieren
  • kein gesalzenes Futter verwenden

Was soll man füttern?

Grundsätzlich sollte nur naturbelassenes und qualitativ hochwertiges Futter verwendet werden. Wichtig ist, dass es weder gesalzen noch anderweitig behandelt ist. Wer ökologisch richtig handeln möchte, der sollte dringend auf Futterbestandteile verzichten, die aus fernen Ländern hierher transportiert werden, z. B. Palmöl oder Erdnüsse, weil diese auf dem Transportweg viel CO2 produzieren und oftmals in den Lieferländern wertvolle Landschaften zu Monokulturen umgebrochen werden.

Futtermischungen, die viele Getreidekörner enthalten, werden fast nur von Tauben und Sperlingen gefressen, daher sollten zur Förderung der Artenvielfalt am Futterhäuschen lieber mehr Sonnenblumenkerne und andere Samen den Hauptbestandteil des Vogelfutters ausmachen.

häufig empfohlene Futterbestandteile:

  • für Körnerfresser (Vögel mit dickem, kräftigem Schnabel: Finken, Sperlinge, Meisen, etc.): Körnermischungen mit Hanf- und Sonnenblumenkernen; sie nehmen aber zusätzlich auch das Futter der Weichfresser
  • für Weich- und Insektenfresser (Vögel mit spitzem, schlankem Schnabel: Amsel, Rotkehlchen, Star, etc.): Haferflocken, Beeren, Obst (muss nicht mehr im besten Zustand sein), Nüsse

Achten Sie beim Kauf von Vogelfutter auf die Qualität!

Noch mal zur Erinnerung: Winterfütterung ist kein Naturschutz! Allenfalls knapp zwei Dutzend Vogelarten kommen bei uns ans Futterhaus. Sie sind alle häufig und nicht gefährdet. Aber durch die Anleitung zum sachgerechten, und maßvollen Füttern kann dieser Wunsch in verantwortungsbewusste Bahnen gelenkt werden und vielleicht das Interesse der Menschen für den Naturschutz geweckt werden. Sinnvoller ist es vielfältige Lebensräume zu schützen und zu erhalten.

Tipps zum Vögel beobachten

Neuntöter (Lanius collurio)

Vögel beobachten macht Spaß! Man kann das zu Hause am Vogelhäuschen ebenso gut machen wie draußen im Feld. Allerdings sind dort die Tiere meistens weiter weg und besser versteckt. Besonders viele Vögel findet man übrigens auf Friedhöfen, weil es dort ruhig ist, genug Futter und Nistmöglichkeiten gibt. Dem Anfänger sei jedoch eher ein Ausflug in den Park empfohlen, da dort nicht ganz so viele verschiedene Tiere durcheinander rufen.

Die Kurztipps zur Vogelbeobachtung stehen am Ende des Artikels

Rotmilan (Milvus milvus)
Rotmilan (Milvus milvus)

Was benötigt man für die Vogelbeobachtung?

Zum Beobachten oder Bestimmen von Vögeln reicht ein Fernglas, Bestimmungsbuch, Notizblock und eine Vogelstimmen-CD. Letztere ist wichtig, damit man die Vögel am Gesang zu unterscheiden lernt, denn gerade die Reviergesänge in den frühen Morgenstunden sind einfache und präzise Identifizierungsmerkmale. Man muss auf diese Weise die Tiere nicht einmal sehen und kann sie trotzdem bestimmen. Wer die Möglichkeit hat, kann die CD auch mit ins Feld nehmen (handlicher ist jedoch ein MP3-Player) und so vor Ort schwierige Vogelstimmen noch einmal nachbestimmen. Auch das Erzwingen von Antworten durch lautes Abspielen aus den Autolautsprechern soll während Exkursionen in/mit der Uni schon beobachtet worden sein.

Also dann, ab ins Feld …

Wie bereits erwähnt, ist es dort meist am einfachsten die Vögel anhand ihres Gesangs zu unterscheiden. Das ist jedoch nichts für Morgenmuffel, denn Morgens sind die Reviergesänge am stärksten ausgeprägt, tagsüber hört man in der Regel hauptsächlich die Soziallaute, die deutlich schwieriger zu bestimmen sind. Genauere Zeiten für die einzelnen Arten sind zum Beispiel in einer Vogeluhr festgehalten.

Wenn man die Tiere sehen kann, hierbei hilft neben Ruhe und Ausdauer auch ein gutes Fernglas, kann man die Vögel anhand von Größe und Gestalt, Färbung des Gefieders und ihrem Verhalten sicher identifizieren. Hierbei ist es sinnvoll sich nebenbei Notizen zu machen, denn erfahrungsgemäß sind Details oder Beobachtungen sehr schnell wieder vergessen oder verschimmen zu unpräzisen und oftmals artübergreifenden Erinnerungen.

Fernglas Oberseite
Fernglas Oberseite mit der Kennzeichnung 7 x 50

Worauf sollte man beim Fernglas achten? Bei Ferngläsern gibt es eine enorme Preis- und Qualitätsspanne, aber es gibt ganz brauchbare Gläser bereits ab 50 Euro. Nach oben ist wie immer alles offen, daher sollte man schon beim Kauf wissen, was man mit dem Glas machen möchte. Für die Ornithologie haben sich Gläser mit einer 7 bis 8-fachen Vergrößerung bewährt. Bei einer stärkeren Vergrößerung wird das Sichtfeld zu klein und es wird auch extrem schwierig das Glas ruhig zu halten. Gleichzeitig muss man aber auf die Lichtempfindlichkeit achten, denn viele Vögel sind in der Morgen- oder Abenddämmerung unterwegs. Es sollte also auf Gläser mit einer großen Objektivöffnung geachtet werden.

Die Lichtstärke, auch Dämmerungszahl genannt, kann man ganz einfach ermitteln:

Man multipliziert dazu den Objektivdurchmesser (z.B. 50 mm) mit der Vergrößerung, (z. B.: 7 x 50 = 350; die Quadratwurzel daraus ist ~ 18,7). Prinzipiell gilt: je höher die Dämmerungszahl, desto besser ist die (rechnerische) Lichtstärke des Fernglases und der Wert sollte 12 nicht unterschreiten, um auch bei wenig Licht ein ausreichend helles Bild zu bekommen. Aber bei dieser Berechnung werden nicht die optischen Qualitäten eines Fernglases wie die Vergütung, Transmission oder der für die Dämmerungsleistung ebenfalls wichtige Augenpupillendurchmesser berücksichtigt.

Hochwertige Gläser besitzen zudem Beschichtungen, die die Reflexe im Fernglas reduzieren und so auch unter schwierigen Bedingungen für mehr Schärfe und bessere Farbechtheit sorgen. Die Vergrößerung und der Objektivdurchmesser sind normalerweise auf das Fernglas aufgedruckt. In unserem Beispiel steht dort 7 x 50. Der Objektivdurchmesser ist aber auch für das Seefeld verantwortlich, denn je größer der Durchmesser desto breiter der Bereich, den man durch das Fernglas sehen kann und desto einfacher findet man beim Blick durch’s Fernglas auch den gesuchten Vogel. Im obigen Beispiel sieht man eine Breite von 119 Metern in 1000 m Entfernung.

Der beste Tipp, den man guten Gewissens geben kann, ist:

  1. Ferngläser vorher ausprobieren.
  2. Bei Freunden und denjenigen, die beruflich viel mit dem Fernglas arbeiten, nach deren Erfahrungen fragen und von ihnen weitere Tipps zu den von ihnen verwendeten Ferngläsern holen.

Bestimmungsbuch

Zum sicheren Ansprechen der Vogelarten ist ein gutes Bestimmungsbuch unentbehrlich. Auch hierbei gibt es natürlich wieder große Unterschiede, aber Bestimmungsbücher mit guten Farbzeichnungen von Vögeln sind hilfreicher als solche mit Fotos, weil diese nur sehr selten alle wichtigen Merkmale abbilden (können) und oft genug viel zu viel zeigen. Am Besten ist es, wenn in dem Bestimmungsbuch auch noch die verschiedenen Gefieder von Jung- und Altvögeln, Sommer- und Winterkleid, Sexualdimorphismen und Flugsilhouetten abgebildet sind. Daduch ist man dann in der Lage, die Vögel in möglichst vielen Situationen sicher zu bestimmen. Eine Auswahl guter Bücher findet man unter anderem in unserer Literaturliste. Preislich ist natürlich wieder alles möglich, aber gute Bücher haben ihren Preis, aber dafür brauchen aber meistens auch nur einmal angeschafft werden.

Um in die Thematik der Vogelbeobachtung einzusteigen, hilft entweder engagiertes Selbststudium oder die Teilnahme an den häufig angebotenen Vogelexkursionen von BUND, NABU und Co. Dort hat man dann die Möglichkeit von erfahrenen Vogelkundlern zu lernen, und vor allem: sie mit Fragen zu löchern.

Neuntöter (Lanius collurio)
Neuntöter (Lanius collurio)

Kurztipps zur Vogelbeobachtung

  • Rücksicht nehmen, denn das Wohl der Natur und der darin lebenden Tier und Pflanzen geht immer vor!
  • Besondere Rücksicht gilt bei gefährdeten oder brütenden Arten!
  • Keine Hektik! Plötzliche Bewegungen oder lautes Sprechen vermeiden, da viele Vögel einen sehr guten Seh- und Hörsinn haben.
  • An die gegebenen Vorschriften (z.B. in einem Naturschutzgebiet) halten!
  • Geduld haben! Wenn es am Anfang nicht gleich klappt, nichtgleich aufgeben, die Bestimmung von Vögeln bedarf einiger Übung!

Wer jetzt noch Tipps für die Vogelbeobachtung benötigt, der kann sich mal auf den folgenden Seiten umsehen: gute Bestimmungsbücher, Vogelstimmen anhören und kennenlernen und die Vogeluhr (Wann singt denn welcher Vogel?)

Vogeluhr

Vogeluhr

Die Zeit einmal anders. Die Zeit ist eine physikalische Größe, die unser gesamtes Leben bestimmt und das man die Zeit auf der Uhr ablesen kann, weiß jedes Kind. Doch auch ohne Uhr kann man die Zeit mit etwas erfahrung recht gut bestimmen, denn die Natur bietet diesbezüglich eine ganze Menge Orientierungshilfen. Sicherlich nicht so präzise wie eine Atomuhr, aber für Survival- und Naturfreunde oder nächtliche Besucher von Natur- und Waldlehrpfaden dürfte das durchaus reichen. Den Ornithologen beispielsweise hilft dieses Wissen unter anderem beim Bestimmen der Vogelgesänge. Singen doch die Vögel morgens nicht alle gleichzeitig, sondern gemäß „Vogeluhr“ fast einer nach dem anderen. Damit sind sie dann auch viel einfacher auseinander zu halten und zu bestimmen.
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Fahrrad und ÖPNV

Mitname in Bus, Straßenbahn, S-Bahn und Fähren, eine kurze und zu teil subjektive Situationsbeschreibung für Rostock.

Für Studenten ist die Mitnahme von Fahrrädern einfach, das Semesterticket erlaubt die Mitnahme in allen öffentlichen Verkehrsmitteln innerhalb des Stadtgebietes, sofern der Platz im Bus oder in der Bahn es denn zulässt.

Im Normalfall, also außerhalb der Stoßzeiten, reicht der Platz in den Straßenbahnen aus, um bequem sein Fahrrad mitzunehmen, die RSAG hat sogar die Stellflächen für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen in den Niederflurbahnen vergrößert und glücklicherweise fahren in Rostock hauptsächlich reine Niederflurbahnen. [Foto] und die anderen, haben einen Niederflurhänger [Foto], auch wenn die doch recht eng sind und, meiner Meinung nach, nur für den Transport von Rollstühlen oder Kinderwagen ausreichen. Man wird es aber nur sehr selten erleben, dass jemand versucht in eine volle Straßenbahn oder einen vollen Bus mit seinem Fahrrad einzusteigen. Bei der S-Bahn ist dies schon anders. Erstens legt diese deutlich größere Strecken in kürzerer Zeit zurück, so dass viele Radfahrer zwischen Innenstadt und Neubeugebieten bzw. Warnemünde gerne auf sie zurückgreifen. Zweitens blockieren gerne normale Fahrgäste, die keine Lust auf einen ordentlichen Sitzplatz haben oder sich nicht mehr als unbedingt nötig bewegen möchten, die für Kinderwagen und Fahrräder vorgesehenen Platze, so dass die Räder und Kinderwagen samt Fahrern dann notgedrungen im Eingangsbereich der Wagons stehen. Öfters auch zum Unwillen der ein- oder aussteigenden Fahrgäste, insbesondere von denen, die die Fahrradplätze blockieren.
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Paranuss-Effekt

In letzter Zeit wurde ich häufiger gefragt, warum die großen Nüsse oder Haferflocken beim Müsli immer oben liegen. Eine Interessante Frage, deren wissenschaftliche Antwort vom Bayreuther Experimentalphysiker Professor Dr. Ingo Rehberg im Januar 2003 in der online Ausgabe von Nature veröffentlicht wurde und auch beim Innovationsreport vermeldet wurde.

Das Phänomen nennt sich „Paranuss-Effekt“ und tritt immer in gemischten granularen Medien auf. Wenn eine Mischung unterschiedlich großer makroskopischer Teilchen, in diesem Fall Nüsse oder Haferflocken, vorsichtig gerüttelt wird, dann entmischt sich die Mischung und die großen und schweren Nüsse oder Körner sammeln an der Oberfläche, während die kleinen nach unten wandern.
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Welche Obstarten gibt es?

Welche Obstarten gibt es?

Obst ist ein Sammelbegriff für Früchte und Samen von mehrjährigen Pflanzen, so die gängige Lebensmitteldefinition. Bei Botanikern steht Obst jedoch für Früchte, die aus bestäubten Blüten entstanden sind, während die anderen essbaren Pflanzenteile (Wurzel, Blätter, etc.) zum Gemüse gezählt werden. Noch wieder andere unterscheiden, ob man es sofort, ohne weitere Bearbeitung essen kann (Obst), oder ob es erst weiterverarbeitet bzw. zubereitet werden muss (Gemüse).

Erdbeeren
Erdbeeren (Fragaria sp.)
Fruchtgemüse ist nun eine Mischform, für Dinge, die in beide Kategorien passen, zum Beispiel Gurken, Tomaten, Paprika. Das nur vorweg, es soll hier ja um die Einteilung des Obstes und die Benennung der Obstarten gehen.

Man kann das Obst in Kernobst, Steinobst, Beerenobst, Schalenobst, klassische Südfrüchte, weitere exotische Früchte, und wie Obst verwendetes Gemüse einteilen, wobei hier nur auf die ersten vier Varianten in Beispielen näher eingegangen werden soll.

Beerenobst

  • Erdbeere (Fragaria sp.) = Sammelnussfrucht
  • Brombeere (Rubus sp.) = Sammelsteinfrucht
  • Heidelbeere (Vaccinium sp.)
  • Himbeere (Rubus idaeus) = Sammelsteinfrucht
  • Johannisbeere (Ribes sp.)
  • Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)
  • Sanddorn (Hippophaë rhamnoides)
  • Stachelbeere (Ribes uva-crispa)
  • Weintraube (Vitis vinifera)

Kernobst

  • Apfel (Malus sp.)
  • Birne (Pyrus sp.)
  • Quitte (Cydonia oblonga)
  • Mispel (Mespilus sp.)
  • Mehlbeeren (Sorbus sp.)
  • Eberesche (Sorbus aucuparia)

Als Kernobst werden die als Obst genutzten Arten aus der Untertribus Kernobstgewächse (Pyrinae) in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) bezeichnet.

Steinobst

  • Pfirsich (Prunus persica)
  • Kirsche (Prunus cerasus)
  • Aprikose (Prunus armeniaca)
  • Pflaume (Prunus domestica)
  • Kokosnuss (Cocos nucifera)

An dieser Stelle seien nur vier Arten der Gattung Prunus genannt. Prunus ist eine Gattung der Rosengewächse (Rosaceae), die mehr als 200 Arten von Bäumen und Sträuchern umfasst, darunter viele wichtige Obstbäume.

Haselnuss (<i>Corylus avellana</i>)
Haselnuss (Corylus avellana)

Nussobst oder Schalenobst

  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Walnuss (Juglans regia)

Nussfrüchte sind Schließfrüchte, bei denen alle drei Schichten der Fruchtwand (Perikarp) verholzen. Meist wird dabei nur ein einzelner Samen umschlossen. Deshalb sind

  • Cashewnuss
  • Kokosnuss = Steinkern einer Steinfrucht
  • Mandel = Steinkern einer Steinfrucht
  • Muskatnuss = Samen aus einer Balgfrucht
  • Paranuss (Brasilnuss, Juvianuss) = hartschaliger Same aus einer Kapselfrucht
  • Pekannuss = Steinkern einer Steinfrucht
  • Pistazie = Steinkern einer Steinfrucht

keine Nüsse im botanischen Sinn, da bei den Steinfrüchten lediglich die innere Fruchtwand verholzt ist und diese außen von einer weichen Hülle, dem Fruchtfleisch, umgeben ist.

Quellen:

  • Liebster, Günther; Levin, Hans-Georg: Warenkunde Obst & Gemüse. 2 Bde., Bd.1: Obst. Weil der Stadt: Hädecke, 1999.
  • Probst, Wilfried: Pflanzen stellen sich vor. Köln: Aulis-Verl. Deubner, 2007.
  • Strasburger, Eduard [Begr.]: Strasburger. Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. Stuttgart [u.a.]: G. Fischer, 1993.

Fahrrad geklaut – was nun?

Reste eines (geklauten) Fahrrads

Auf zur Polizei und den Diebstahl melden, denn alle Versicherungen benötigen die Anzeige, als Beweis, dass das Fahrrad geklaut wurde. Allerdings liegt die Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen sehr niedrig und ob die Fahrräder überhaupt jemals wieder auftauchen ist ebenfalls nicht sicher. Aber wer sein Fahrrad registrieren ließ, der kann zumindest sicher sein, dass er sein Fahrrad, wenn es denn wieder auftaucht, schnell wiederbekommt. In welchem Zustand das Fahrrad dann ist und wie viel davon dann noch nutzbar ist (Stichwort Ersatzteillager), steht natürlich in den Sternen und hängt vom Einzelfall ab (Totalschaden oder die Versicherung will es haben).

Die Reste eines (geklauten) Fahrrads
Die Reste eines (geklauten) Fahrrads

Wichtig ist, in der Hausratversicherung nachzulesen, ob und wie das gestohlene Fahrrad versichert ist. Muss es nachts in einem verschlossenen Raum aufbewahrt werden, und wie ist es wenn man nachts noch mit dem Fahrrad unterwegs ist und es vor der Kneipe oder dem Kino angeschlossen hat und es dort geklaut wird?

Falls es in der Hausratversicherung nicht erwähnt wird, kann man meist für ein paar Euro das Fahrrad mitversichern lassen, aber nur solange es noch nicht geklaut ist.  Kleiner Tipp nebenbei: Es hilft sich vorher Gedanken über die Versicherung und die sichere Aufbewahrung des Rades zu machen, meist haben die versicherungen auch Ausschlussklauseln, so dass das Rad nachts in einem abgeschlossenem Raum sein muss, was unpraktisch ist, wenn man damit am Wochenende auf die Piste geht.

Es gibt auch spezielle Fahrradversicherungen, aber ob man die braucht, hängt vom Einzelfall ab. Als Faustregel lässt sich sagen, je teurer das Fahrrad, desto eher lohnt sich solch eine Zusatzversicherung, wer ein günstigeres Rad sein eigen nennt, für den reicht meist die Hausratversicherung. Doch wie immer sollte man Vergleichen, die Versicherungen sind unterschiedlich teuer und decken unterschiedliche Bereiche ab. Die einfachsten Versicherungen für Fahrräder zahlen nur beim Diebstahl, teurere auch Vandalismus, Teileklau, Unfallschäden oder sogar Verschleiß. Und auch bei den Versicherungssummen gibt es Unterschiede, wird der volle Wert ersetzt oder nur der Zeitwert.

Und man sollte daran denken immer ein ordentliches Schloss (Amazon Link zu meinem Fahrradschloss-Tipp) zu verwenden, erstens verhindert bzw. erschwert es den Diebstahl und zweitens, kann es durchaus passieren, dass sich die Versicherung weigert zu bezahlen, wenn man sein 1000 Euro Rad mit einem 5 Euro Kabelschloss sichert und es dann gestohlen wird.

Auch die Zeiträume zwischen Fahrraddiebstahl und Schadensregulierung sind gegebenenfalls wichtig. Bei vielen Versicherungen muss man einen Monat warten und einen Nachweis vom Fundbüro mit abgeben, dass das geklaute Fahrrad nicht aufgefunden wurde, bevor die Versicherung zahlt. Wer jedoch auf das Rad angewiesen ist, der muss in diesem Falle sein neues Fahrrad erst einmal aus der eigenen Tasche bezahlen. Es gibt aber auch Versicherungen, die sofort bezahlen, ohne eine Monatsfrist abzuwarten.

Also alles wie immer: erst überlegen und vergleichen und dann für eine Versicherungsvariante entscheiden.

Sicherheit beim Fahrradfahren

Radfahrer

So viel Spaß das Fahrradfahren auch macht, so gefährlich kann es auch werden, immerhin gehören die Radfahrer, neben den Fußgängern, zu den am wenigsten geschützten Verkehrsteilnehmern. Aber wer ein paar Tipps beherzigt, der sitzt deutlich sicherer im Sattel:

Radfahrer
Fahrradfahren macht Spaß, ist gesund und schont die Umwelt
  • Vorsicht und Rücksicht helfen am Besten
  • Immer mit den Fehlern anderer Verkehrsteilnehmer rechnen und lieber mal „für den anderen mitdenken“
  • besser nicht auf die eigene Vorfahrt beharren, PKWs sind einfach stabiler
  • Abbiegende PKW und LKW haben tote Winkel! Wer den Fahrer nicht im Spiegel sehen kann, der wird auch nicht gesehen!

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Fahrraddiebstahl verhindern

Fahrraddiebstahl verhindern

Das Fahrrad ist nach dem Auto wohl das zweit beliebteste Verkehrsmittel, egal ob auf dem Deich, in den Bergen, auf Straßen oder einsamen Waldwegen, es ist die wohl schönste Art sich fortzubewegen. Mit dem Fahrrad fahren macht Spaß, ist umweltfreundlich, fördert die Gesundheit und ist billig und wer ein Fahrrad besitzt, der möchte es natürlich auch behalten, also heißt es geeignete Maßnahmen ergreifen, damit Langfinger keine Chance haben.
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Geldsparen beim Radfahren in Rostock

Das mit dem Rad zu fahren nicht nur gesund ist, sondern auch noch die Umwelt und den Geldbeutel schont, ist hinlänglich bekannt und gerade deshalb gibt es hier und in ein paar weiteren Beiträgen nun ein paar Tipps zum Radfahren in Rostock. Denn schließlich macht das Fahrradfahren Spaß und wer ein paar Regeln beachtet, der fährt nicht nur sicherer, sondern spart auch noch zusätzlich Geld dabei.
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Rekorde der Tierwelt

Viele Tiere entsprechen nur bedingt dem traditionellen Tierbild des kleinen putzigen Lebensgefährten, können mehr als gemeinhin angenommen oder vollbringen schier unglaubliche Leistungen. Getreu dem Motto „Höher, Schneller, Weiter!“ werden hier einige Rekorde aus der Tierwelt kurz vorgestellt.

kleinster Vogel
Der Hummelkolibri (Mellisuga helenae) aus Kuba misst vom Schnabel bis zu Schwanzspitze nur 5,7 cm bei einem Gewicht von nur 1,6 Gramm (1 Cent wiegt 2,3 Gramm).

größter Vogel – schwerster Vogel
Der in Ost- und Südafrika beheimatete Strauß (Struthio camelus) ist mit einer Körpergröße von bis zu 2,7 Metern und einem Gewicht von bis zu 160 Kilogramm der größte Vogel. Allerdings kann er nicht fliegen, aber dafür um so schneller laufen. Sie schaffen Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h.
Übrigens: Den Artbeiname „camelus“ (dt. Kamel) hat das Tier, weil sein Hals an den eines Kamels erinnert.
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Chemische Meilensteine

Erfindungen der Chemie
Erfindungen der Chemie
Quelle: aresars bei https://pixabay.com/de/labor-experiment-wissenschaft-421064/

Viele Dinge des alltäglichen Lebens sind Zufallsentdeckungen aus der Chemie. Manchmal waren die Erfindungen gewollt, zum wohl größeren Teil aber katastrophale Fehlschläge, die danach einer neuen Verwendung zugeführt wurden und erst mit dieser neuen Verwendung zu einem riesigen Erfolg wurden.

Eines der bekanntesten Beispiele ist der Klebezettel,diese praktischen Haftnotizen, die ienem das Leben einfacher machen. Sie enstanden erst durch den gescheiterten Versuch einen neuen super tollen Kleber zu entwickeln, das scheiterte und erst als man aufgegeben hatte, bemerkten die Entwickler, dass sich ihr Kleber sogar problemlos von Papier wieder ablösen lies. Bingo!

Aber es gibt noch viele andere Dinge, die der Feder der Chemiker entstammen, ohne dass es uns wirklich bewusst ist. Hier nun einige Meilensteine der Chemie.
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Geschichte der Erde (Erdzeitalter)

Geschichte der Erde (Erdzeitalter)

Die Geschichte der Erde ist eine lange Geschichte, die hier auch nicht in allen Einzelheiten wiedergegeben werden kann und soll. Aber trotzdem sollte man als biologisch interessierter Mensch die Erdzeitalter kennen und sie benennen können, um ungefähr das „Was war Wann“ einordnen zu können. In diesem Zusammenhang stellen wir in einem zweiten Artikel die wichtigsten Theorien zu den Ursachen für das verstärkte Aussterben ebenfalls kurz vor.
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Griechische Zahlen und physikalische Abkürzungen

Griechische Zahlen und physikalische Abkürzungen

Griechische Zahlen und Zahlwörter werden an vielen stellen im täglichen Lebens ganz selbstverständlich verwendet. In den Naturwissenschaften noch viel mehr, da kann es nicht schaden, wenn man die Vorsilben oder Größen von Einheiten kennt, denn dann erklären sich viele Begriffe und/oder Zusammenhänge in den Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik) beinahe von selbst. Deshalb hier nun eine kleine Auswahl griechischer Zahlwörter (bzw. Vorsilben) sowie einige wichtige Konstanten und SI-Einheiten, die häufig in den Naturwissenschaften verwendet werden.

Griechische Zahlen und physikalische Abkürzungen
Quelle: geralt bei https://pixabay.com/de/mathematik-zahlen-rechnen-schule-936697/

griechische Zahlwörter | SI-Einheiten | physikalische Konstanten

Griechische Zahlen und Zahlwörter

einfache Zahlen Multiplikationszahlen
ein- mono-
zwei- di- zweimal dis
drei- tri- dreimal tris
vier- tetra- viermal tetrakis
fünf- penta- fünfmal pentakis
sechs- hexa- sechsmal hexakis
sieben- hepta- siebenmal heptakis
acht- okta- achtmal oktakis
neun- ennea- neunmal enneakis
zehn- deka- zehnmal dekakis
elf- hendeka- elfmal hendekakis
zwölf- dodeka- zwölfmal dodekakis

Übrigens verhält es im Lateinischen sehr ähnlich, auch diese Vorsielben werden heute häufig benutzt, ohne dass es einem bewusst ist, dementsprechend helfen auch hier wieder leichte Fremdsprachenkenntnisse:

    1. prim…, unus/a/um, (simplex)
    2. sekund…, bi…, duo/ae/o…, (duplex)
    3. tert…, tri…, tres/es/ia…
    4. quart…
    5. quint
    6. sext…
    7. sept…
    8. okt…
    9. non…
    10. dezi

SI-Basiseinheiten (DIN 1301)

Basisgröße Basiseinheit (Zeichen) Definition
Länge Meter (m) Länge der Strecke, die Licht im Vakuum in der Zeit von 1/299.792.458 Sekunden durchläuft.
Masse Kilogramm (kg) Masse gleich der Masse des internationalen Kilogrammprototyps.
Zeit Sekunde (s) Das 9.192.631.770-fache der Periodendauer der Strahlung, die beim Übergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustandes von Atomen des Nuklids 133Cs entsprechenden Strahlung.
elektrische Stromstärke Ampere (A) Stärke eines konstanten elektrischen Stromes, der, durch zwei parallele, geradlinige, unendlich lange und im Vakuum im Abstand von 1 Meter voneinander angeordnete Leiter von vernachlässigbar kleinem, kreisförmigem Querschnitt fließend, zwischen diesen Leitern je 1 Meter Leiterlänge die Kraft 2 · 10-7 Newton hervorrufen würde.
Thermodynamische Temperatur Kelvin (K) Der 273,16. Teil der thermodynamischen Temperatur des Tripelpunktes des Wassers.
Lichtstärke Candela (cd) Die Lichtstärke in einer bestimmten Richtung einer Strahlungsquelle, die monochromatische Strahlung der Frequenz 540 · 1012 Hz aussendet und deren Strahlstärke in dieser Richtung (1/683) Watt durch Steradiant (räumlicher Winkel) beträgt.
Stoffmenge Mol (mol) Die Stoffmenge eines Systems, das aus ebensoviel Einzelteilchen besteht, wie Atome in 0,012 kg des Kohlenstoffnuklids 12C enthalten sind.

griechische Zahlwörter | SI-Einheiten | physikalische Konstanten

Physikalische Konstanten

Größe Symbol Zahlenwert Einheit
atomare Masseneinheit u 1,66054 · 10-27 kg
Avogadro-Konstante NA, L 6,0221367 · 1023 mol-1
Boltzmann-Konstante, Loschmidt-Zahl (Entropie) k 1,380658 · 10-23 J · K-1
elektrische Feldkonstante ε0 8,854188 · 10-12 A · s · V-1 · m-1
Faraday-Konstante F 9,64853 · 104 C · mol-1
Lichtgeschwindigkeit im Vakuum c 2,99792458 · 108 m · s-1
Normdruck Pn 101325 Pa = 1,013 bar
Planck’sches Wirkungsquantum h 6,6260755 · 10-34 J · s
universelle Gaskonstante R 8,314510 J · K-1 · mol-1