Anschleich-Spiel

Ein Spiel bei dem sich die Teilnehmer in die Rolle von Räubern oder Beute begeben und einmal selbst die zum Teil unglaublichen Leistungen anderer Lebewesen erfahren. Bzw. erkennen, dass es mit unseren Sinnen längst nicht so gut bestellt ist, wie wir immer gerne glauben (möchten).

  • Dauer: ca. 30 Minuten
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Tempo: gering

Ort

draußen & drinnen

benötigtes Material

Augenbinden

Durchführung

Eines der Kinder wird zum Beutetier gewählt. Es sitzt mit verbundenen Augen auf der Erde und versucht die Raubtiere akustisch aufzuspüren. Die anderen Kinder spielen die Raubtiere. Sie bilden um das Beutekind herum einen weiten Kreis und sollen sich nun möglichst geräuschlos an das Beutetier anschleichen. Sobald das Beutetier-Kind meint auch nur das leiseste Geräusch eines sich anschleichenden Raubtier-Kindes zu hören, zeigt es mit dem Finger in die Richtung, aus der das Geräusch kam, und das entsprechende Raubtier-Kind scheidet aus dem Spiel aus. Auch wenn die Richtung nicht perfekt angezeigt wurde, gilt das Raubtier als entdeckt, da die Beute in der freien Natur in diesem Moment fliehen würde. Das erste sich Raubtier, dass das Beutetier berührt, hat „die Beute gefangen“ und damit gewonnen. Wurden alle Räuber vorher enttarnt, hat die Beute gewonnen.

Das Spiel mehrmals mit vertauschten Rollen wiederholen.

Was steckt dahinter (Lernziel)?

Der Mensch ist ein “Augentier” und verlässt sich meist vollständig auf die Augen. Vielen Kindern ist die Wichtigkeit der anderen Sinne nicht bewusst, viele haben sie auch noch nie bewusst genutzt.

Bei diesem Spiel wird also nicht nur der Hörsinn verstärkt genutzt bzw. geschärft, sondern auch erfahren, dass die Tiere in der Natur auf sehr gute Sinneswahrnehmungen angewiesen sind und dass für das Überleben eine ganze Menge Herausforderungen zu meistern sind. Gleichzeitig wird durch die eigenen Erfahrungen auch das Einfühlungsvermögen für Menschen mit einer Sehschwäche oder Sehbehinderung gestärkt.

Varianten/Erweiterungen

  • draußen, am Besten im Wald mit abwechslungsreichem Untergrund macht das Spiel am meisten Spaß, aber sobald zuviel Wind ist, wird das Spiel für das Beutetier extrem schwierig
  • Um möglichst vielen Kindern diese besonderen Sinneserfahrung zu ermöglichen, kann man auch zwei Beutetiere in die Mitte setzen oder mit mehreren, dann kleineren Gruppen arbeiten. Diese müssen dann allerdings weit genug von einander entfernt sein, da sie sich sonst gegenseitig stören.

 

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