Stofftransport in Pflanzen (Wasser & gelöste Salze)

Zeit

ca. 45-90 Minuten, besser einen Tag

Material & Geräte

  • 3 Bechergläser oder Erlenmeyerkolben (100 ml)
  • Wasser
  • rote Tinte oder Lebensmittelfarbe oder Eosin, blaue Tinte oder Methylblau
  • verschiedene Pflanzen (besonders geeignet sind Margeriten, Tulpen, Schneeglöckchen, weiß blühende Veilchen)
  • (1 Fön oder Ventilator)

Durchführung

Die Pflanzen werden frisch an- oder nachgeschnitten und in die rot bzw. blau gefärbte Lösung gestellt. Eine Pflanze, der Kontrollversuch, wird in reines Wasser gestellt. Alle drei werden eine Weile stehen gelassen. In regelmäßigen Abständen auf Veränderungen kontrollieren. Zur Beschleunigung des Versuchs kann man die Pflanzen mit einem Fön (Kaltluft) anblasen.

Beobachtung

Bei den Pflanzen im gefärbten Wasser kann man schon nach kurzer Zeit im Durchlicht die Färbung der Leitbahnen beobachten. Bis die Färbung an den Blättern richtig auffällig wird dauert es etwas. Die Pflanze im unbehandelten Wasser verändert sich nicht.

Auswertung

Der Versuch zeigt, dass das eingefärbte Wasser nicht einfach irgendwie durch die Pflanze fließt, sondern in Leitbündeln aus Xylem und Phloem im Spross. Im Gegensatz zum Phloem, das hauptsächlich Assimilate (Photosyntheseprodukte) aus den Blättern in der Pflanze verteilt, wird im Xylem Wasser gegen die Schwerkraft aus den Wurzeln in den Spross und die Blätter befördert, wodurch sich diese verfärben. In den Blättern wird das gefärbte Wasser dann durch die Leitungsbahnen bis in kleinste Verästerlungen transportiert

 

Hinweise

  • Man kann durch Verstärkung des Transpirationssoges mittels Fön oder eines sonnigen Ortes die Reaktion beschleunigen.
  • Man kann auch einen Zweig der Silberpappel (Populus alba) verwenden. Der Zweig wird ein eine 0,1 %ige Eosinlösung gestellt, nach etwa 15 Minuten kann man die Rinde abziehen, die vom Eosin zurückgelegte Strecke messen und daraus die Leitungsgeschwindigkeit berechnen.
  • Man kann auch eine Margarite auf wenige cm kürzen, den verbliebenen Stiel ca. 1 cm weit mittig einschneiden und in ein Becherglas mit gefärbtem Wasser stellen. Füllhöhe nicht höher als Einschnitt. Durch den Einschnitt des Stiels, kann man mit dem gefärbten Wasser auch das Xylem im Stiel sichtbar machen
  • Der Versuch eignet sich sehr gut als Einstieg in den Stofftransport bei Pflanzen, gleichzeitig können auch Osmose, Diffusion und Transpiration damit demonstriert werden.
  • Man kann auch die Pflanzen austeilen und den Versuch als Hausaufgabe aufgeben. Dann sollen die Schüler ein Versuchsprotokoll anfertigen und das Ergebnis (Protokoll und Pflanze) in der nächsten Stunde mitbringen.
  • der Färbeversuch funktioniert leider am Besten mit den Chemikalien Eosin und Methylblau, die beide nicht ungefährlich sind. Andere Stoffe brauchen z.T. deutlich länger, bis sie schöne Ergebnisse liefern, manchmal liegts auch an den Pflanzen.

Video

Damit man mal eine Vorstellung davon bekommt, wie die sich die Pflanzen (in diesem Falle Tulpen) verfärben, hier mal ein YouTube Video:

Und nun die kurze, schematische Erklärung, wie das funktioniert (in Englisch)

6 Gedanken zu „Stofftransport in Pflanzen (Wasser & gelöste Salze)

  • 11. August 2018 um 07:17 Uhr
    Permalink

    Hallo, der Versuch gelingt gut – aber er ist eher irrefürend deklariert:
    Es werden an Stoffen nur Wasser und Salze transportiert, Salze können nicht nachgewiesen werden.
    Der Transport von “Stoffen” geht vom Blatt aus in die anderen Teile der Pflanzen. Aus den Blättern werden die Photosyntheseprodukte zu allen übrigen Zellen geleitet – in den Leitgefäßen. Der Transport der eigentlich wichtigen Stoffe verläuft also in umgekehrter Richtung.
    Der Titel sollte daher geändert werden in: Transport von Wasser und gelösten Salzen.
    Dies erscheint auch deswegen wichtig, um der irrigen Vorstellung entgegen zuwirken, die Pflanzen würden sich aus dem Boden “ernähren”.

    Antworten
    • 15. August 2018 um 23:33 Uhr
      Permalink

      Danke für den Hinweis.
      Unter “Stofftransport” könnte man tatsächlich den entgegengesetzt verlaufenden Transport der Photosyntheseprodukte verstehen. HAbe den Titel daher etwas angepasst.

      Antworten
  • 12. Mai 2015 um 15:37 Uhr
    Permalink

    Nein, die Blume verwelkt genauso schnell wie ohne gefärbtes Wasser. “Und das war`s” ;-)

    Uns ist jedenfalls noch nits dergleichen aufgefallen. Aber es wäre mal ein schönes Experiment. Ihr könnt ja mal beides ausprobieren: einmal Tulpen im normalen Wasser und einmal Tuplen im gefärbten Wasser und dann die Zeit messen, welche Pflanze schneller verwelkt. Das Ergebnis würde uns auch interessieren.

    Antworten
  • 10. Mai 2015 um 13:03 Uhr
    Permalink

    Verwelkt die Blume dadurch schneller oder färbt sie sich nur und das war´s?

    Antworten
  • 28. November 2013 um 15:26 Uhr
    Permalink

    kann man vielleicht noch ein anderes Video oder eine Erläuterung bekommen, warum das wasser in die blüte geht und so?

    danke :)

    Antworten
    • 3. Dezember 2013 um 10:55 Uhr
      Permalink

      Hallo Johanna,
      hier kommt die Kurzfassung:

      Die Pflanze oder indiesem Fall die abgeschnittenen Pflanzenteile verdunsten über die Spaltöffnungen Wasser, dadurch entsteht ein Unterdruck, der die gefärbte Flüssigkeit aus der Blumenvase duch die Leitungsbahnen in den Stängeln in die Blüte zieht.
      Stichwörter: Wasserpotential, Saugspannung)

      Ich hoffe, ich konnte helfen.

      Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert